Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes lernt der Besucher die gesamte Vielfalt der Weingewinnung in alter Zeit kennen, angefangen von der übersichtlichen Einführung in die allgemeine Geschichte des Weinbaus, über eine Sammlung von Modellen interessanter historischer Keltern bis zur original eingerichteten Küferwerkstatt.
Daneben befinden sich ein "Holzfasskeller" alter Prägung und eine historische Weinbrennerei. Der nächste Raum zeigt eine Ausstellung mannigfacher Gerüte, die überwiegend im letzten Jahrhundert bei der Kellertechnik Verwendung fanden. Sehenswert schließlich auch die Sammlung von über 100 Weinflaschen, die mit ausgezeichneten Beispielen die Entwicklung der Flasche ab Mitte des 17. Jahrhundert dokumentiert.
Der Aufgang zum ersten Obergeschoss führt an der eindrucksvollen Sammlung von Korkenziehern vorbei, die mit etwa 2000 Exponaten zu den größten ihrer Art zählt. Eine weitere Attraktion erwartet den Besucher in dieser Etage: eine speziell gegen Diebstahl gesicherte Wandvitrine enthält als Weltrarität - einige der ältesten original gefüllten Weißweinflaschen aus dem 17. und 18. Jahrhundert sowie eine Kollektion kostbarer Versteigerungsweine aus dem Rheingau.
Abgesehen von der reizvollen Sammlung von 720 Weinprobiergläsern und ausgewählten Briefmarken mit Wein-Motiven konzentrieren sich die Ausstellungen auf dieser Etage gänzlich auf die wichtigsten Aspekte des Rebanbaus. Schautafeln machen mit den Grundlagen des Weinbaus bekannt. Anschließend kann man sich anhand vieler Anschauungsbeispiele mit Arbeiten im Weinberg, Rebveredelung und Rebenzüchtung, verschiedenen Weinbergsböden und mit der Rebenernährung sowie dem Rebschutz und die Entwicklung der dafür notwendigen Geräten und der heute wieder besonders aktuellen Thematik der klimatischen Entwicklung im Weinbau befassen.
Die Ursprünge des Weinbaus an Rhein und Mosel belegen einige Exponate aus römisch-germanischer Zeit, die im zweiten Obergeschoss gezeigt werden. Im reizvollen Kontrast dazu stehen die Ausstellungen zu den Themen Wein und Gesundheit, Wein und Gastlichkeit sowie das Weinetikett im Wandel der Zeit.
Gänzlich auf den Weinkonsum ausgerichtet sind die Präsentationen schöner Trinkgefäße und Weingläser verschiedener Zeitepochen sowie die Darstellungen rund um das Thema Weinverkostung.
Zu den neu eingerichteten Abteilungen gehört ein "Kunst-Kabinett" mit ausgewählten Kunstwerken aus 2000 Jahrtausenden zum Thema Wein sowie die Ausstellung "Weinbau und Weingenuss in alten Fotografien".
Schließlich stellen sich im zweiten Obergeschoss die deutschen Weinbaugebiete vor. Wechselausstellungen zu unterschiedlichen Themen finden hier ebenfalls statt. Weiterhin vorahnden ist fast schon
legendäre Mausefallen-Sammlung, die als populäres Unikat des Museums inzwischen berühmt geworden ist.
Wer von diesem reichhaltigen Angebot auf drei Etagen eine Erfrischung wünscht, findet sie in der Cafeteria, wo auch ein Museums-Shop mit hübschen und gediegenen Souvenirs und Accessoirs den Besucher
erwartet. Hier gibt es unter anderem den "Museums-Wein", den man übrigens auch in der Museumsschenke genießen kann. Sie steht ebenso wie die benachbarten Seminarräume für Veranstaltungen aller Art
nach Voranmeldung zur Verfügung.
Bevor man das Weinbau-Museum verlässt, sollte man noch in den Innenhof mit seinen Keltern und Pressen gehen und auch der "Maschinen-Halle"mit ihrer einzigartigen Sammlung von Traktoren und Weinbaugeräten einen Besuch abstatten.
Das Deutsche Weinbaumuseum bietet auf einer Fläche von insgesamt 5000 Quadratmetern ein einzigartiges Panorama der Geschichte und Kultur des 2000jährigen Weinbaus, das für den Besucher immer wieder neue Entdeckungen bietet. Weininteressenten steht zudem die derzeit noch im Aufbau befindliche Museums-Bibliothek zur Verfügung, die mit ihren mannigfachen und oft raren Publikationen eine Fundgrube für den ambitionierten Weinprofi darstellt.